Zeit dass sich was dreht !

        

                               

Wettbewerbe im Messer- und Tomahawkwerfen kann man ein wenig mit dem Elfmeterschießen in einem wichtigen Fußballspiel vergleichen. Man kann es abertausende Male erfolgreich trainiert und geübt haben, doch wenn es dann drauf ankommt, zählen neben technischem Können vor allem auch Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, Coolness und Nervenstärke. 

 

("Wenn sich ein Vogel auf einem dünnen Zweig niederlässt, dann vertraut er nicht der Stärke des Zweiges, sondern seinen Flügeln." Asiatisches Sprichwort zum Thema "Selbstvertrauen") 

 

Die Wettkämpfe finden oft in traumhaft schöner Umgebung statt, wie oben in der historisch nachempfundenen Westernstadt "Ghost Town" (Texas, U.S.A., Nähe Austin) oder unten in der französischen Provence (Schlossgarten des Schlosses Roquefavour) bei Ventabren im Juni 2008, wo wir unter einem beinahe kitschig-postkartenblauen Himmel werfen durften.

 

Wurfwettbewerbe machen auch großen Jungs jede Menge Spaß und sind dazu spannende sportliche Events.

 

 

                                              Ein paar Eindrücke:

 

Ein Erlebnis der ganz besonderen Art: Die ersten offiziellen Weltmeisterschaften im Messer- und Tomahawkwerfen im August 2014 in Callac (Bretagne)

Mit der Ausrichtung dieser ersten Weltmeisterschaften im Messer- und Hawkwerfen hat sich Pierre Cazoulat aus Callac selbst übertroffen. Drei Tage lang konnten wir in einer tollen Gemeinschaft aus knapp 160 Werfern weltweit vor vollen Zuschauerrängen die Klingen fliegen lassen. Es standen im Wettkampfstadion insgesamt 12 Wettkampfplätze für die Wettkämpfer zur Verfügung. Zum Schluss kam als kleine Belohnung der Vize-Weltmeistertitel in der Mannschaftswertung für mich noch hinzu. In den Einzeldisziplinen bin ich leider trotz persönlicher Bestleistungen zweimal knapp an einer Medaille vorbeigeschrammt (Messer 3 m und Tomahawk 7 m). Aber abseits des sportlichen Ehrgeizes war Callac ein unvergleichliches Event, das in dieser Form wirklich seinesgleichen sucht. 

 

Europäische Meisterschaften in Forni Avoltri im September 2012: Sieg im Tomahawk-Distanzwerfen. Lustig dabei war, dass ich kurz vorher echt noch überlegt hatte, ob ich daran teilnehmen sollte, da ich gerade diese Disziplin nicht ausreichend trainieren konnte.                                

                                         Verrückte Welt !     

                                                                                                   

 

Hier einige Fotos eines rein deutschen (okay, auch polnischen, wenn man Gegor dazu zählt) Werfertreffens in Pullman City im Jahre 2007. Da es wie aus Eimern kübelte, haben wir in einer Reithalle geworfen und auch dort unsere Siegerehrungen abgehalten.

Messer 3 Meter: Links der Showwerfer von Pullman-City, "Red Bronc", der punktgleich mit mir auf dem zweiten Platz landete. Es siegte Michael Pahl (Mitte), ein Wurfmesser-Virtuose, an dem man besonders in der Kurzdistanz nur schwer vorbei kommt. 

Quelle Foto unten: Christian Thiel,  www.messerwerfen.de                              

Messer 5 Meter (- auch mal was gewonnen -) (Quelle: www.messerwerfen.de, Christian Thiel)

                                     

Messer 7 Meter: Hier siegte Gregor Paprocki (Mitte), ein ehemaliger Commando-Einzelkämpfer der polnischen Armee. Mit seiner impulsiven, instinktsicheren und zuletzt extrem wuchtigen Wurftechnik (über 60 km/h !) könnte er wahrscheinlich Mammutbäume spalten. - Nur gut, dass es davon hier nicht so viele gibt....-  (Quelle: www.messerwerfen.de, Christian Thiel) 

                                                                 

 

Während des Wettkampfes im Jahre 2008, Chomutov, Tschechische Republik (dabei könnte um mich herum auch ein Vulkan ausbrechen, - bekomme ich nicht mehr mit - Tunnelblick eben.)

Quelle: www.messerwerfen.de, Christian Thiel

                                                             

2008 in Chomutov, Tschechien: Fachsimpeleien zwischen Werfern. Im Vordergrund rechts Christian Thiel, einer der Hauptverantwortlichen für die Entwicklung des europaweiten Wurfsports, ohne dessen Dazutun ich heute immer noch keine Ahnung hätte, wie viele verrückte Werfer es außer mir noch gibt und dass die Leutchen zu allem Überfluss noch Wettbewerbe veranstalten. Die von ihm initiierte und gestaltete Seite www.messerwerfen.de ist das informativste Medium derzeit überhaupt in Sachen Wurfsport. Links außen der "Herr des Wurftomahawks" Dieter Führer, rechts daneben Norbert Maier (mit Hut), unser erster Vorsitzender des Europa-Dachverbandes "Fliegende Klingen". Mit seinen Dubé-Artistenwurfmessern ist der Mann zudem noch richtig gut.  

                             

Alle Finalisten des Europäischen Contests in Chomutov im September des Jahres 2008. Direkt zu meiner Linken meine Nichte Kim (Jahrgang 1996), die dort aus der Messer-Kurzdistanz ziemlich überraschend die Frauenkonkurrenz gewann. (Quelle: www.messerwerfen.de, Christian Thiel)

Gruppenbild des Europäischen Werfertreffens in Erlangen, September 2007, rechts oben das Filmteam von Galileo / Pro 7. 

(Foto: Quelle: www.messerwerfen.de, Christian Thiel)

Die meisten Teilnehmer des Europäischen Contests in Allevard 2006 (oder zumindest jene, die am frühen Morgen nach der grandiosen Party körperlich bereits dazu in der Lage waren, sich fotografieren zu lassen). (Quelle: www.messerwerfen.de, Christian Thiel) 

                 

             Im Wettbewerb (Frankreich, Allevard bei Grenoble 2006)

                     

Finalisten des großen europäischen Werfertreffens im September 2006 in den französischen Alpen bei Grenoble (Allevard)

Gruppenfoto Pullman City 2005, mein erster offizieller Wettbewerb. Ich war sehr froh über meine Mittelfeldplatzierungen und beschloss, einfach "dranzubleiben". (Quelle: www.messerwerfen.de, Christian Thiel)

Großes Europäischen Werfertreffens 2009 in Villeflambeau bei Fontainebleau (südlich von Paris) mit sage und schreibe 71 Teilnehmern. Bislang das zweitgrößte Werfertreffen überhaupt, getoppt nur noch im Jahre 2012 mit 86 gemeldeten Werfern. Quelle: www.messerwerfen.de, Christian Thiel

 

Mit dem Tomahawkwerfen habe ich erst 2006 begonnen. Im Juni 2008 reichte es aus der 7-Meter-Distanz bei den französischen Meisterschaften immerhin für Platz 2, sogar noch knapp vor dem berühmten französischen Tomahawkwerfer Christian "Geronimo" Buttarello.  Wie der Mann wirft, sehen Sie weiter unten.

                                 

                             Christian "Geronimo" Buttarello mit vollem Körpereinsatz in Aktion

 

Villeflambeau 2009 bei Fontainebleau in Frankreich: Warmwerfen auf dem Trainingsgelände. Ein Training unter erschwerten Bedingungen, da regelmäßige Sturmböen aufkamen, die uns Werfern beinahe die Klingen aus der Hand gefegt hatten.

                               Training Messer 7 Meter Langdistanz auf dem Wettkampfgelände

               

Hier noch eine weitere Ansicht auf´s Trainingsgelände (Vordergrund von links: Meine Wenigkeit, daneben Philippe Catania von der Insel Korsika, meine Nichte Kim und rechts außen an der Wurfscheibe beim Herausziehen der Klingen - natürlich meistens aus dem schwarzen Mittelbereich - Dieter Führer) Quelle www.messerwerfen.de , Christian Thiel

  

                                         Aufwärmtraining Tomahawk 7 Meter 2009 Frankreich 

                  

Siegerehrung Messer-Siebenmeterdistanz, Großes Europäisches Werfertreffen, Villeflambeau 2009 

                  ........in Jubelpose

                           

                                              Foto aller Finalisten in Villeflambeau

                                                 Rom 2010

Der Wettbewerb steht bei mir persönlich im Nachhinein unter dem Motto: Nimm´s sportlich, gelassen und mit Humor. Gerade meine Paradedisziplinen (Messer 5 und 7 Meter) wollten mir nicht so recht glücklich von der Hand gehen. Ich mutierte zum Trainingsmeister: Auf der Trainingsbahn gelangen höchst ansprechende Serien, dies jedoch leider nicht in der gleichen Form auf dem Wettkampfplatz. Immerhin langte es im Wettbewerb 7 Meter Messer zum 3. (Bronze-) Platz bei unseren ersten offiziell ausgeschriebenen Europäischen Meisterschaften. Kein Grund also, mit meinem Schicksal zu hadern. Es siegte in überragender Form die russische Geheimwaffe aus Samara, Mikail Sedyshev, Zweiter wurde mein langjähriger Werferfreund Philippe Catania aus Frankreich (eigentlich Insel Korsika).

 

                    Auch das kommt im Sport immer mal wieder vor: - Anflüge von Unzufriedenheit - ....

 

Europäische Meisterschaften in Nivnice in Tschechien vom 13. bis 15. September 2013:

Seit meinem ersten Großen Europäischen Werfertreffen im Jahr 2005 hatten wir eigentlich immer ein Abo auf Kaiserwetter. Dies wurde in diesem Jahr schlagartig anders: Es kübelte wie aus Eimern - und hörte auch während der Wettbewerbe nicht auf. Das machte es für alle nicht gerade leichter, doch schmälerte dies auf keinen Fall das grandiose Niveau und den hohen Grad der Leistungen der angetretenen Werfer. Mit einer Tomahawk-Punktzahl von 98 kam ich nicht einmal mehr auf´s Treppchen, sondern gewann die ungeliebte Holzmedaille, also Platz 4. Dafür reichte es diesmal mit dem Messer aus der Kurzdistanz mit einer 97er Punktzahl für den zweiten Silberplatz und somit den Europäischen Vizemeister. Es siegte mit einem Punkt Vorsprung (98 Punkte) ein bärenstarker Werner Lengmüller aus Regensburg, der hier den Wettbewerb seines Lebens warf - und im gleichen Jahr noch Weltmeister mit dem Tomahawk wurde.

               

 

 

 

 

         


 

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