Faszination Messerwerfen...

               ...als Sport und Event

Wir sportlichen Messer- und Tomahawkwerfer unterscheiden uns in einigen Punkten recht deutlich von den allseits bekannten Show-Werfern,  die man aus Zirkus- und Varietéveranstaltungen kennt.

                       

Unten eine schöne Aufnahme eines Synchron-Tomahawkwurfes aus der Siebenmeterdistanz, aufgenommen von einem örtlichen Pressefotografen im Jahre 2011 auf der Messerbörse Schaafheim. Dieter Führer, der ungekrönte König der Wurfaxt, zu meiner Rechten.

Tomahawk Synchronwurf 7 Meter

Wir sehen unseren Sport als genau das was er ist, nämlich ein reiner  Wettkampfsport, vergleichbar am ehesten mit Bogen- oder Sportschießen. Auch der sportliche Messerwerfer steht, ähnlich wie ein Sportschütze, in einer exakt bemessenen Distanz zu seiner Wurfscheibe und bemüht sich nach Kräften, die kleine, tiefschwarze Mitte des Ziels (das so genannte "bullseye") zu treffen. Unser Sport liefert also objektiv messbare Ergebnisse und Punktzahlen.

 

                       Oder - abgewandelt - für die Fußballfans:

                        - Das "Spitze" muss in das "Runde" - .

Mit einer rotierenden Drehscheibe und davor drapierten, leicht bekleideten Damen haben wir Sportwerfer nicht viel zu tun (man kann auch als Werfer leider eben nicht alles haben Zwinkernd). Dafür bewegen wir uns häufig in der doppelten bis vierfachen Distanz zum Ziel im direkten Vergleich zum Showwerfer, was die Sache wiederum für den Zuschauer sehr spektakulär macht.  

Selbstverständlich gibt es von unserer Zunft nicht allzu viele, daher wurde und werde ich oftmals von diversen TV-Sendern um Mitarbeit bei gerade solchen Projekten gebeten, in denen die Messer oder Tomahawks tief fliegen sollen. Bei Interesse wenden Sie sich bitte jederzeit gerne an mich, die Kontaktdaten sind ebenfalls auf der Website hinterlegt. Zahlreiche Referenzen finden Sie auf der Unterseite "Mein Steckbrief".

 

Messerwerfen als sportlicher Wettkampf

Pro Wurfdisziplin (Dreimeter-Kurzdistanz, Fünfmeter-Mitteldistanz oder Siebenmeter-Langdistanz) hat der Messerwerfer sieben Durchgänge à drei Würfe (also insgesamt 21 Würfe) zu bestreiten. Gewertet werden können natürlich nur die Messer, die korrekt mit der Klingenspitze im Ziel stecken bleiben. Die Distanzen beim Tomahawkwerfen sind vier und sieben Meter. Inzwischen werden diese Wettbewerbe zusätzlich als Qualifikationsdurchgänge für die Endrunde der Weltmeisterschaften gewertet, die dann ein wahrer Wurfmarathon ist: Jeweils mit dem Messer und der Axt muss der Sportler 60 Würfe aus Entfernungen zwischen 3 und 10 Metern bestreiten. In den Finalwettbewerb können sich lediglich die 20 Prozent der jeweils besten Werfer qualifizieren, - also quasi die besten der Besten - . Damit ist der WM-Endkampf auch für den Zuschauer sehr attraktiv, da man hier nur noch absolute Qualität zu sehen bekommt. 

Der richtige "Dreh" ist letztendlich die große Besonderheit des Messer- und Tomahawkwerfens: Während sich ein Sportschütze nach dem Schuss keinerlei Gedanken mehr zu machen braucht, ob der Pfeil oder die Kugel auch im Ziel stecken bleiben (wenn er nicht gerade daneben semmelt), so muss der Sportwerfer dem Messer und dem "Hawk" einen exakt bemessenen Drall mit auf den Weg geben. Es nützt ihm nämlich nicht viel, wenn er zwar immer das Bullseye trifft, dies aber leider nur mit dem Griff ("klingeling!"). Die richtige Technik ist natürlich erst nach einer gewissen Zeit der Übung möglich, denn nur bei einer vollkommen automatisierten und stets gleichmäßig dosierten Rotation kommen am Ende erfolgreiche Würfe zustande. Eigentlich ganz einfach. Doch auf der anderen Seite ist die Sache weit trainingsintensiver, als sie schlussendlich aussieht. Messerwerfen könnte man als eine Mischung aus Kampfsport und Jonglage charakterisieren, da beide Elemente sich in dieser Sportart vereinen. 

 

       Der "Mountainmen"-Wettkampf

Diese Wettkampfdisziplin kommt aus den Vereinigten Staaten und stellt sozusagen die Urform des Wildwest- Messerwurfwettbewerbs dar. Geworfen wird "westernmäßig" auf Spielkarten, die auf einer Baum-Holzscheibe befestigt werden. Diese Wurfscheibe wird in vier gleichgroße Quadranten unterteilt (s. Foto unten), eine letzte Karte kommt exakt in die Mitte der Scheibe. Die nächste Besonderheit: Wurfmesser sind absolut tabu und nicht zugelassen; es wird lediglich mit Jagd-, Bowie oder sonstigen Gebrauchsmessern geworfen - und im zweiten Durchgang dann mit Tomahawks. Zuletzt gibt es noch nicht einmal ein Maßband zur Distanzmessung; entweder man schätzt also die Entfernungen nach Gefühl ab - oder aber man nimmt Fußlängen zur Messung (eigentlich die zuverlässigste Methode). Jetzt wird wie folgt geworfen und gewertet: Man beginnt mit der Spielkarte im oberen linken Quadranten und versucht diese mit einer ganzen Umdrehung des Messers zu treffen (die Entfernung beträgt dann rund drei Meter - beim einen mehr, beim anderen weniger, bzw. 10,5 Fußlängen bei Schuhgröße 43). Trifft man nur den Quadranten: 1 Punkt. Schubst, ritzt oder trifft man die Karte: 2 Punkte. Trifft man die Karte so mittig, dass die Klinge den Kartenrand nicht berührt: 3 Punkte. Fehlwurf: 0 Punkte (klare Sache, aber leider auch dann 0 Punkte, wenn man zwar die Karte trifft, jedoch im falschen Quadranten). Hier ist die Reihenfolge strikt im Uhrzeigersinn einzuhalten, um Zufallstreffer auszuschließen. Der letzte Wurf geht auf die Karte in der Mitte. Danach folgt die gleiche Vorgehensweise mit zwei Messerdrehungen (also aus ca. 5 Metern). Wenn die Messerwürfe beendet sind, kommen die Tomahawkwürfe dran - dies mit einer, eineinhalb (Stiel zeigt dann nach oben) und zwei Drehungen des Hawks. Am Ende siegt der Werfer mit den meisten Punken, logisch. Macht aber unglaublich viel Spaß. Vor allem dann, wenn auch noch in einem traditionell und historisch stimmigen Western-Outfit geworfen wird.

Fotos: Mountainen-Wettbewerb in Fort Alamo, San Antonio, Texas, Verreinigte Staaten 2010

     

  

Der Sender Pro7 drehte für die Sendung "Galileo" im September 2007 auf unserem großen Europäischen Werfertreffen in Erlangen einen unterhaltsamen Bericht über meine Werferfreunde wie auch über meine Person. Kurzweil garantiert, auch (oder gerade) weil die besonderen "Galileo"- Disziplinen ein wenig "spaßiger" gestaltet worden sind, als es die reine Sportwerferei im Wettbewerb hergibt. Leider ist der Mitschnitt im Netz nicht länger verfügbar.

Foto unten: Quelle www.messerwerfen.de
 

                                                                      


 Hier noch ein Pressebericht aus dem Jahr 2005 (meiner Anfangszeit) zu unserem verrückten Haufen wilder Werfer. Mich erkennen Sie - wie immer - an meinem Lieblingshemd. Böse Zungen behaupten, ich hätte nur das eine. Ist aber gelogen.

                              

 

Langdistanzwürfe mit dem Messer über sieben Meter sind unsere anspruchsvollste Messerwurf-Disziplin. Diese Distanz verzeiht keinerlei technische Fehler mehr. Eine winzige Nuance der Abweichung im Drehimpuls, und der Wurf geht unweigerlich fehl. Ich begegne dieser distanzbedingen Schwierigkeit, indem ich mit drei Umdrehungen des Messers äußerst hart und direkt werfe, dann klappt´s (meistens). 

 

              Langdistanzwurf

                                                                                    

In Fort Alamo / Texas wird das Messerwerfen zum absoluten Westernevent im passenden Outfit.

 Aufwärmtraining vor einem Fernseh-Showevent bei Sat 1

Vor dem Wurf

Das Ziel: Ein Westernsteckbrief des Showmasters. (Wörtliches Zitat des Moderators während der Generalprobe im Fernsehstudio in Hürth: "Na klar! Immer auf den armen Balder!")

                                            Mit Sportgeräten

Sogar eine eigene Garderobe hatte ich zur Verfügung. Nobel, nobel....

        ...das Ganze sogar mit einem persönlichen Türschild:

                 Und ...... Showtime! Quelle: Sat1.de

                    

 

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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